On-Demand-Fashion nachhaltig herstellen: Wie Mikrofabriken die Modeindustrie revolutionieren


von Fumi Machida, Marketing Communication Coordinator DACH bei Mimaki Deutschland

Seien es die aufsehenerregenden Debatten in der UN-Klimakonferenz (COP26) oder der Aufstieg der Grünen in die deutsche Regierungskoalition im letzten Jahr – Für die Modeindustrie gibt es keinen besseren Zeitpunkt als jetzt, um die Nachhaltigkeit stärker voranzutreiben und den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Schätzungen zufolge ist die Modeindustrie weltweit für rund 10 % der Treibhausgasemissionen und 20 % der Abwässer verantwortlich [1], so dass das Streben nach umweltfreundlicheren Produktionsmethoden wichtiger ist als je zuvor. Glücklicherweise hält eine neue Ära der Produktion in der Modeindustrie Einzug, und zwar mit dem zunehmenden Aufkommen technologisch fortschrittlicher, hoch automatisierter Mikrofabriken.
([1] https://www.worldbank.org/en/news/feature/2019/09/23/costo-moda-medio-ambiente)

Mimaki Deutschland und sein Fachhandel hatte bis heute mehrere Kooperationen und war ein Teil der Demonstrationen auf Messen und Events. Hier ist ein Rückblick vom Sommer 2022:

documenta fifteen in Kassel

Bis zum 25. September 2022, wie gewöhnlich 100 Tage lang, fand in Kassel eine der bedeutsamsten, zeitgenössischen Kunstausstellungen der Welt statt. Im Rahmen der documenta fifteen präsentierte das global agierende Netzwerk Moving School e.V. mit der Universität Kassel das Projekt “Wissensspeicher – 100 Ideen für die Welt von morgen” und eine Mikrofabrik in der Königsgalerie. Moving School bietet experimentelle Bildungsprogramme und künstlerisches Forschen als Ergänzung zur traditionellen akademischen Bildung. Für die Umsetzung und Beratung der Besucher stand der lokale Mimaki-Fachhändler Multi-Plot Europe GmbH zur Seite.

Die Herausforderung war die Kunstdrucke und Textildesigns zu (re)produzieren und so die Individualität und Flexibilität des digitalen Textildrucks widerzuspiegeln. Die Mikrofabrik bestand aus dem Mimaki Sublimationsdrucker TS100-1600, ausgestattet mit OEKO-Tex 100 konformen, farbbrillanten Sb610 Tinten. Zusammen mit dem Kalander Heatjet 70evo5 wurden die Stoffe ohne Einsatz von Wasser bedruckt. Es wurde auch Wert auf die Auswahl nachhaltiger Materialien gelegt: Zunächst wurde auf das Transferpapier KP85 von Kaspar gedruckt und mit der Hitze auf recyceltem Polyester von Georg-Otto-Friedrich und Greentex fixiert. Anschließend verarbeiteten, schnitten oder nähten die Studierenden diese Textilien zu besonderen Kunstwerken und Modestücken. Einige Drucke wurden während documenta fifteen im Fridericianum ausgestellt. Das 1779 vollendete Gebäude diente von Anfang an als eines der ersten öffentlichen Kunstmuseen auf dem europäischen Kontinent.

Munich Fabric Start

Vom 30. August bis 1. September 2022 fand in München eine der führenden Textilmessen Europas statt. In Zusammenarbeit mit der Hochschule Niederrhein und dem Mimaki-Fachhandel Multi-Plot wurde eine Mikrofabrik präsentiert. Aus gemalten Bildern und Designs wurden hochwertige, digital gedruckte Textilien und T-Shirts hergestellt. Die Designs wurden vor Ort erstellt, eingescannt und die Daten zum Rapportieren an die Hochschule versendet. Nach kurzer Zeit konnten die bearbeiteten Daten live auf der Messe mit dem Mimaki Sublimationsdrucker TS100-1600 gedruckt werden. Die Geschwindigkeit, mit der von der Idee bis zum fertigen Produkt gearbeitet wurde, lag in dem Bereich von einer Besucherzeit. So konnten die Designer ihre individuellen Produkte mitnehmen. Das war im wahrsten Sinne des Wortes “Fast Fashion”, besser gesagt “Hyper Fast Fashion”.

Ökologische Produktion mit Mikrofabriken

Aus diesen Erfahrungen lassen sich die Vorteile der Mikrofabriken wie folgend zusammenfassen:
– Individuelle Herstellung (Design, Größe, etc.) ab einer Bestellmenge möglich
– Schnellere Produktion und Lieferung
– Remote Work in der Produktionskette integrierbar
– Vermeidung von Überproduktion und deren Lagerhaltung inkl. Kosten
– Made-In-Heimat ist realisierbar

Die Umsetzung einer solchen Produktionskette erfordert die Anschaffung der passenden Systeme und des Personals. Aus Sicht des Maschinenherstellers kann Mimaki sagen, dass seine Systeme folgende Möglichkeiten bringen:

Breites Portfolio: Sublimationsdrucker werden bereits ab 800 mm Druckbreite angeboten. Das Modell TS100-1600, das auf den Mikrofabriken angewendet wurde, steht dank seines Preis-Leistungs-Verhältnisses für das Einstiegssegment bereit. Für Unternehmen mit größeren Produktionsvolumen und die Wert auf die Geschwindigkeit legen, gibt es den TS330-1600, der sein Deutschland-Debüt auf der Fespa Berlin 2022 feierte.
Neben Sublimationsdruckverfahren bietet Mimaki die Textildirektdruckserie TX300P (z.B. mit Pigmenttinten oder als Hybrid-System) an.
– Die RIP-Software, die die Designs in Druckdaten umwandelt, ist im Standardpaket inbegriffen.
– Unbeaufsichtigter, langer Betrieb ist mit ausgestatteten Mimaki Kerntechnologien (automatische Düsenüberprüfung und Druckkopfreinigung, etc.) möglich, ohne dabei an Qualität zu verlieren.

Lassen Sie sich von Mimaki beraten, wenn Sie weitere Informationen und Tipps rund um den kleinen, aber schnellen Produktionsworkflow benötigen. Das Thema Mikrofabrik wird noch weiterhin die Modeindustrie begeistern.

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