Mimaki bekräftigt sein Engagement für nachhaltigeres Drucken

Marc Verbeem, Area Sales Manager für Benelux und Nordics, Mimaki Europe

Auf dem Weg zur Nachhaltigkeit muss die Druckindustrie einige große Herausforderungen bewältigen, um nachhaltiger zu werden, besonders angesichts der wichtigen Rolle, die sie in unserem täglichen Leben spielt. Jeder Bereich der Branche hat seine eigenen problematischen Aspekte, die die Wahrnehmung ökologischer Verpflichtungen erschweren. Von den mit einigen Tinten verbundenen chemischen Risiken bis hin zum hohen Energieverbrauch der Drucktechnologie – all diese Probleme verdeutlichen, dass eine Umstellung auf nachhaltigere Verfahren dringend erforderlich ist, um die durch die Branche verursachte Umweltbelastung zu verringern.

In Bezug auf ökologisch bedenkliche Produktionspraktiken, vor allem was den Wasserverbrauch anbelangt, ist besonders die Textilindustrie in den Fokus der Kritik gerückt.. Laut einer von der UN Trade and Development (Welthandels- und Entwicklungskonferenz) durchgeführten Studie ist die Textil- und Modeindustrie der zweitgrößte Wasserverbraucher der Welt und verursacht circa 20 % des weltweiten Abwasseraufkommens. Für Färbe- und Veredelungsprozesse werden jährlich etwa 93 Milliarden Kubikmeter Wasser benötigt – genug Wasser für fünf Millionen Menschen. Außerdem verursacht die Branche 2 bis 8% der weltweiten Treibhausgasemissionen[1]. Bei der Herstellung von Kleidungsstücken entstehen schätzungsweise 10 % der weltweiten Kohlenstoffemissionen – so viel wie die gesamten Emissionen der Europäischen Union.

Doch es ist nicht nur die Produktion selbst, die Probleme verursacht. Die in einigen Tinten enthaltenen Mikroplastik-Partikel und schädlichen Chemikalien gelangen in unsere Ozeane und die Umwelt, was die negativen ökologischen Auswirkungen des Drucks erheblich erhöht. All diese Herausforderungen müssen bewältigt werden, um den ökologischen Fußabdruck der Branche zu verringern und eine umweltfreundlichere Zukunft zu schaffen.

Transformation der Druckindustrie für eine nachhaltige Zukunft

Der Übergang zum Digitaldruck ist bereits ein wichtiger Schritt, da diese Technologie eine wesentlich umweltfreundlichere Alternative zu herkömmlichen Druckverfahren darstellt. Diese Technologie ermöglicht die Herstellung personalisierter Drucke in kleinen Stückzahlen. Da weder Lagerbestände noch -flächen erforderlich sind, werden Abfälle jeder Art erheblich reduziert.

Der Digitaldruck wird immer mehr zur Norm und erweist sich oft als die beste Methode, um den sich ändernden Anforderungen von Markenartiklern und Verbrauchern gerecht zu werden. Hersteller und Druckdienstleister müssen sich aber auch mit der Frage beschäftigen, welche Innovationen sie neben der Umstellung auf Digitaldruck vorantreiben können, um ein umweltbewussteres Druckökosystem zu schaffen.

Als Marktführer im Bereich LED-UV-Technologie adressiert Mimaki mit seinen Druckern UJF, JFX und UJV die mit einem hohen Energieverbrauch verbundenen Herausforderungen. Die Geräte verwenden ultraviolettes Licht, das die Tinte beim Auftragen auf das Substrat sofort trocknet oder aushärtet. Laut einer von Mimaki durchgeführten Studie verbrauchen die Rolle-zu-Rolle-UV-Drucker des Unternehmens im Vergleich zu Lösemitteldruckern fünfmal weniger Strom und im Vergleich zu den auf dem Markt erhältlichen Harzdruckern sogar achtmal weniger. Dies ist in erster Linie darauf zurückzuführen, dass der Stromverbrauch und die Wärmeentwicklung von LED-Leuchten deutlich geringer sind als bei Metallhalogenid-Lampen, die traditionell zum Trocknen von Tinten verwendet werden.

Doch neben großen technologischen Innovationen sollten auch kleinere Veränderungen nicht außer Acht gelassen werden, zum Beispiel bei Tinten. Die meisten in Grafik- und Industriedruckern verwendeten Drucktinten von Mimaki haben eine GREENGUARD-Gold-Zertifizierung. Im vergangenen Jahr waren 84,7 % aller verkauften Tinten des Unternehmens für diese beiden Märkte GREENGUARD-Gold-zertifiziert. Für Textilien bietet Mimaki eine Reihe von Pigmenttinten auf Wasserbasis an, die sowohl für den Direktdruck auf Gewebe als auch für den Transferdruck geeignet sind. Viele dieser Tinten verfügen über Zertifizierungen wie OEKO-TEX® ECO PASSPORT oder bluesign® APPROVED, die belegen, dass Mimaki sein Nachhaltigkeitsversprechen einhält und die geltenden Sicherheits- und Umweltstandards erfüllt.

Selbst die Verpackung wurde entsprechend angepasst. Die beliebte SS21-Tinte ist nun in einer Kartusche aus Karton erhältlich. Durch diese Umstellung kann Mimaki seinen jährlichen Kunststoffverbrauch um 29,2 Tonnen reduzieren, was einer Verringerung der Kohlenstoffemissionen um 38 Tonnen entspricht. Die Umstellung auf Karton ermöglicht eine Reduzierung des Kunststoffverbrauchs um 68 % und wird nach ihrer erfolgreichen Umsetzung in Japan nun auch in Europa eingeführt.

Innovationen mit einem roten Faden – Nachhaltige Textilproduktion

Mimaki hat die Herausforderungen im Textildruckbereich erkannt und sich auf die Entwicklung nachhaltiger Textildrucktechnologien konzentriert, die nicht nur Probleme wie Abwasser und Energieverbrauch angehen, sondern auch Effizienzsteigerungen ermöglichen und die Rentabilität der Kunden sichern.

Das neu auf dem Markt eingeführte Transfer Pigment System TRAPIS ist nachhaltiger als analoge und digitale Textilfärbeverfahren: Abgesehen von dem für die Herstellung des Materials benötigten Wasser entsteht kein Wasserverbrauch und die CO2-Emissionen sind erheblich geringer. Durch die Vereinfachung des Textildruck-Workflows, der nur noch einen Großformatdrucker und einen Hochdruckkalander erfordert, werden Geräte wie Dampf- oder Waschmaschinen überflüssig. Dies macht die Produktion kleinerer Stückzahlen rentabler und den Textildruck auf lokaler Ebene leichter zugänglich.

Der Druckprozess umfasst drei wesentliche Elemente: die Textilpigmenttinte, das Drucksystem und das Pigmenttransferpapier Mimaki Texcol.

Mit dem Texcol-Papier von Mimaki kann ein Digitaldruck auf die unterschiedlichsten Materialien, einschließlich Naturfasern, übertragen werden. Das Design wird zunächst mit einer leicht aktualisierten Version des Mimaki TS330-1600-Druckers und den von Mimaki speziell für dieses Verfahren entwickelten bluesign®-zertifizierten Pigmenttinten auf das Papier gedruckt. In der letzten Phase wird das Texcol-Papier von Mimaki in einem einstufigen, wasserlosen Verfahren durch eine Kalander-Maschine auf das gewünschte Textil aufgebracht.

Das Nachhaltigkeitsversprechen von Mimaki geht über die Entwicklung der Kernlösung des Unternehmens hinaus. Um eines der dringendsten Probleme im Mode- und Textilbereich zu bewältigen, stellte das Unternehmen ein neues, einzigartiges Konzept vor, das die Wiederverwendung von farbigen Polyestertextilien revolutionieren wird – das Neo-Chromato-Verfahren.

Aufgrund des zunehmenden Nachhaltigkeitsbewusstseins ist in der Textilbranche ein erhebliches Entsorgungsproblem entstanden, wobei Polyestertextilien etwa 60 % der weltweit entsorgten 92 Millionen Tonnen Textilabfälle ausmachen[2]. Von dieser enormen Menge an Polyesterabfällen werden derzeit nur circa 15 % recycelt. Das Neo-Chromato-Verfahren von Mimaki löst dieses Problem durch den Einsatz einer Entfärbungstechnologie für Farbsublimationstinten. Durch die Entfärbung von gefärbten Polyestertextilien können Materialien dank dieses innovativen Verfahrens sofort neu bedruckt oder gefärbt werden, was zu einer kleineren Kreislaufwirtschaft beiträgt. Das wiederverwendete Polyester kann mit dem Neo-Chromato-Verfahren sogar mehrfach behandelt werden, wodurch sich der Lebenszyklus der Materialien verlängert.

Für eine umweltfreundlichere Zukunft

Auch wenn die Druckindustrie bereits größere Verantwortung für die Schaffung eines umweltfreundlicheren Druckökosystems übernimmt, gibt es noch weitere Möglichkeiten, um diesen Fortschritt voranzutreiben. Spannende technologische Entwicklungen eröffnen der Branche immer neue Möglichkeiten, doch bis zu deren weltweiter Umsetzung steht uns noch ein langer Weg bevor.

Die gesetzlichen Vorschriften verlangen von Herstellern zwar größere Anstrengungen in Sachen Nachhaltigkeit, doch dies sollte nicht die einzige Triebkraft sein, die die notwendigen Veränderungen herbeiführt. Druckunternehmen müssen bei der Einführung umweltfreundlicher Produkte und Verfahren sowohl ehrgeizig als auch strategisch vorgehen. Wichtig ist, dass sie dabei transparent bleiben und allen Stakeholdern ihre Vorgehensweise klar vermitteln.

Eine mit dem LED-UV-Drucker UCJV330-160 von Mimaki erstellte Anwendung
Die optimierte Karton-Tintenkartusche ermöglicht eine Reduzierung des Kunststoffverbrauchs um 68 %
TRAPIS sorgt für einen vereinfachten Workflow mit deutlich reduziertem Wasserverbrauch
Marc Verbeem, Supervisor Product Management, Mimaki Europe

[1] Quelle: https://unctad.org/news/report-maps-manufacturing-pollution-in-sub-saharan-africa-and-south-asia

[2] Basierend auf einer Studie von Mimaki

share: